Die Römer zwischen Rhein und Elbe

Neues zu den Augusteischen Germanenkriegen: Mit den Feldzügen der beiden kaiserlichen Prinzen Drusus und Tiberius im rechtsrheinischen Germanien, rückte das Gebiet zwischen Rhein und Elbe ab 12 v. Chr. in den Mittelpunkt der römischen Expansionspolitik. Gut 16 Jahre später, nach wechselvollen und verlustreichen Kämpfen, schien Germanien – zumindest aus römischer Sicht – auf dem besten Weg zu sein, eine römische Provinz zu werden.
Der Untergang des Varus und seiner drei Legionen 9 n. Chr. im Teutoburger Wald stellte die Herrschaft Roms über die germanischen Stämme wieder völlig in Frage. Noch kurz vor seinem Tod beauftragte Augustus den Sohn des Drusus, Germanicus, damit, die erlittene Schmach zu rächen und die Kontrolle über die verlorenen Gebiete wiederzugewinnen. Dieser führte zwischen 14 und 16 n. Chr. mehrfach große Expeditionsarmeen in das Gebiet zwischen Rhein und Weser, der entscheidende Sieg blieb ihm aber bis zu seiner Abberufung durch den neuen Kaiser Tiberius im Jahre 17 versagt. Der Rhein blieb für die folgenden über 400 Jahre die Grenze zwischen Rom und Germanien.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die archäologischen und historischen Quellen zur römischen Besetzungsgeschichte Germaniens. Dabei werden auch neue Forschungsergebnisse vom wahrscheinlichen Schlachtfeld der clades Variana in Kalkriese und aus einem neu entdeckten Marschlager bei Hannover vorgestellt.

Donnerstag, 16. 11. 2017, 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr, Museum Quintana, Künzing (Römersaal)

Der Vortrag von Prof. Dr. Salvatore Ortisi (LMU München) findet in der Reihe "Künzinger Vorträge zur Archäologie" statt, welche in Zusammenarbeit von Volkshochschule Deggendorfer Land e.V., Geschichtsverein für den Landkreis Deggendorf e.V., Kreisarchäologie Deggendorf, Museum Quintana Künzing und Museumsverein Künzing veranstaltet wird. Eintritt: 4,- EUR.