Pünktlich zum Fest: Die Geschichtsblätter erscheinen heuer zum zweiten Mal

Eigentlich erscheinen sie jährlich, die „Deggendorfer Geschichtsblätter“, und das bereits seit 1981. Doch weil die Vereinsfinanzen, wie sich die treuen Mitglieder noch erinnern werden, vor einigen Jahren grundlegend saniert hatten werden müssen, stellte sich damals eine Verzögerung des Erscheinungstermins um ein ganzes Jahr ein, die sich auch auf die Folgejahre auswirkte und nach einer angemessenen Ansparphase nunmehr ausgeglichen werden konnte. Mit Freude und auch etwas Stolz stellt der Verein deshalb heuer seinen Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit die zweite Nummer der Geschichtsblätter mit der zutreffenden Nummerierung „38/2016“ vor.

Ihr Inhalt bietet, wie gewohnt, einen weiten zeitlichen Bogen, der diesmal von der Frühen Neuzeit bis in die Zeitgeschichte reicht. Dr. Fritz Wagner beleuchtet den Deggendorfer Lateinschulmeister Sophonias Paminger (1526-1603), der durch seine Veröffentlichungen dem Zeitalter des Humanismus und der Reformation auch einen Deggendorfer Anstrich verleiht. Ein schönes Stück Quellenarbeit stellt der Beitrag von Hans Herbert und Stephan Maidl dar, der die Säkularisation des Prämonstratenserstiftes Osterhofen im Jahr 1783 aus einmal anderer Warte betrachtet, nämlich aus der der von Leyden’schen Hofmark Ottmaring, welche nach Übertragung des ehemaligen Klosters an die Kurfürstin-Witwe als Dotation für das neuzugründende Damenstift gekauft wurde. Reichlich bebildert und mit Dokumentenabbildungen versehen, punktet zuletzt Franz Strunz mit seiner umfassenden Aufarbeitung der Tätigkeit von Hans Graf (1890-1968). Die Lebensgeschichte des Deggendorfer Bürgermeisters und SA-Führers birgt reichlich Stoff für vielfältige Betrachtungsweisen einer Zeit, die erst in ihrer Durchleuchtung vor Ort Konturen gewinnt, die über das Unterrichtswissen über die NS-Zeit deutlich hinausreichen und zu tiefem Nachdenken anregen.

Die mehreren Miszellen und Buchbesprechungen wollen wiederum zur Lektüre auch weiterer heimatgeschichtlicher und –wissenschaftlicher Literatur anregen. Fazit: Wärmstens vom Christkind empfohlen!

Pünktlich zum Fest: Die Geschichtsblätter erscheinen heuer zum zweiten Mal